In Europa beeinträchtigen bis zu 8.000 unterschiedliche seltene Krankheiten den Alltag von knapp 30 Mio. Menschen. Um diesem entgegenzuwirken startet die Europäische Kommission zum 01.01.2019 eine neue Forschungspartnerschaft für seltene Krankheiten. Diese umfasst mehr als 130 Einheiten aus 35 Ländern und erhält ein Budget von über 100 Mio. Euro.
Die Europäische Kommission zahlt je 2 Mio. Euro an 291 exzellente Forscher, um diese beim Aufbau der Forschungsteams und der Weiterentwicklung ihrer Forschung zu unterstützen. Aus dem deutschen Raum wurden insgesamt 38 Institute und 49 Forscher deutscher Nationalität gefördert. Die Forschungen decken ein breites Spektrum von Ingenieur- und Naturwissenschaften bis hin zu Sozial- und Geisteswissenschaften ab.
Die Bundesregierung arbeitet derzeit an einem neuen Gesetz für die Forschungsförderung. Durch dieses neue Gesetz plant der Bund bis 2025 zusammen mit den Ländern jährlich 3,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts in Forschung und Entwicklung zu investieren.
Mit der neu beschlossenen Leitinitiative zur Entwicklung der Quantentechnik unterstützt die EU in den kommenden zehn Jahren europäische Forscher auf dem Gebiet der Quantentechnik mit Mitteln in Höhe von 1 Mrd. Euro. An der Initiative sollen sich Forschungseinrichtungen, Wissenschaftler, Industrie, Unternehmen und politische Entscheidungsträger beteiligen, um die wissenschaftliche Führungsrolle und Exzellenz Europas auf diesem Gebiet zu festigen und auszubauen.
Durch den aktuellen Status der Brexit-Verhandlungen zwischen EU und Großbritannien ist ein No-Deal-Brexit nicht mehr sehr unwahrscheinlich. Sollte dies eintreffen, werden britische Forschung keinen Zugang mehr zu drei der wichtigsten Förderprogramme der Europäischen Union haben. Noch schwerwiegender ist allerdings, dass britische EU-Forschungsprojekte die zugesicherte Förderung nach dem Brexit möglicherweise nicht mehr erhalten. Dies würde Großbritannien in der Forschung deutlich zurückwerfen, da nach aktuellem Stand mit insgesamt 3515 die meisten Horizon 2020 Projekte durch britische Forscher initiiert wurden.
Um EU Nachwuchswissenschaftler beim Aufbau ihrer Karriere zu helfen, zahlt der Europäische Forschungsrat bis zum 1,5 Mio. Euro an einzelne Forschungsprojekte aus. Insgesamt werden 403 Projekte gefördert, wovon 73 in Deutschland durchgeführt werden. Weitere 28 Projekte werden von deutschen Nachwuchswissenschaftlern in anderen europäischen Ländern bearbeitet.
Das deutsche Biotech-Unternehmen Jennewein aus Rheinland-Pfalz, plant den Bau eines neuen Forschungs- und Innovationszentrums. Für diesen Bau hat das Unternehmen, welcher der führende Hersteller von humanen Milcholigosacchariden (HMO) ist, von der Europäischen Investitionsbank (EIB) Fördermittel in Höhe von über 15 Mio. Euro genehmigt bekommen. Durch den Bau soll das HMO-Produktionsportfolio des Unternehmens weiter vergrößert werden.
Um den aktuellen Effekt der in Horizon 2020 eingesetzten Fördergelder auch in Zukunft fortsetzen zu können, soll jetzt das Nachfolgeprogramm mit insgesamt 100 Milliarden Euro für Forschung und Entwicklung auf den Weg gebracht werden. Neben den durch die Innovationen direkt erzielten Fortschritten in vielen Bereichen wie z.B. Gesundheit, Umweltschutz und Landwirtschaft können so auch indirekt der Arbeitsmarkt und die Wettbewerbsfähigkeit von der positiven Entwicklung profitieren.
Die seit Jahren erfolgreiche Investitionsoffensive wird jetzt vereinfacht, indem sie über „InvestEU“ mehrere Programme zusammenführt, und auf die vielen europäischen Finanzierungsprogramme ausweitet. Durch dieses Modell sollen verstärkt und effektiver Investitionen in Arbeitsplätze und Innovationen angeregt werden.
Durch die Erweiterung eines bestehenden und die Schaffung eines zusätzlichen Förderfonds sollen in Europa bald soziale Rechte und gemeinsame Werte gestärkt werden. Während beim umgestalteten Sozialfonds die Bürger in der Globalisierung und Digitalisierung berücksichtigt werden, soll durch den neu geschaffenen Fonds mit über 900 Millionen Euro ein europäischer Rechtsraum entwickelt werden. Für diese Vorhaben sollen im nächsten Haushalt gut 100 Milliarden Euro Fördermittel bereit stehen.